10.01.2019

Vortrag von Tomáš Zdražil: "Der Impuls der Waldorfpädagogik 1919 und heute"

Willkommen in unserem Jubiläumsjahr!

 

 

Im Jahr 2019 feiert unsere Schule ihren 40-jährigen Geburtstag und es jährt sich zum 100. Mal die Gründung der ersten Freien Waldorfschule in Stuttgart. Beide Ereignisse hatten einen intensiven Vorlauf, trafen jeweils die Gunst der Stunde und wurden von ganz bestimmten Personen umgesetzt. 1919, in den Wirren der Zeit, richtete der Unternehmer Emil Molt an Rudolf Steiner die Frage, ob man denn nicht für die Kinder der Arbeiter eine neue, menschenbildende Schule begründen könne.

Es zeigte sich, dass der Angesprochene lange auf diese Frage gewartet hatte, aber erst nachdem sie ausgesprochen worden war, konnte und wollte er tätig werden! 1976, in einem noch ganz anderen Ludwigsburg, trafen sich auf eine Zeitungs-Annonce hin die Menschen, deren Zusammenwirken letztlich zu unserer Schulgründung 1979 führte.

Damals wie heute mussten völlig neue und radikale Perspektiven der Pädagogik dargestellt und ergriffen werden. Allein im Vergleich der Zeitabläufe stellt sich die Frage, wie sich dieser Prozess vor 100 Jahren auf nur wenige Monate zusammendrängen ließ! Diese Frage durchzieht allerdings Rudolf Steiners ganzes Lebenswerk.

In der Vorbereitung auf diese beiden Jubiläen merkten wir im Kollegium, dass wir sie am liebsten während eines ganzen Jahres feiern wollen - als eine Kette von Veranstaltungen, die zusammen ein Bild formen können, und die am 25. Januar 2019 um 20.00 Uhr beginnen wird: Vortrag von Tomáš Zdražil im Rahmen des Einführungswochenendes

„Der Impuls der Waldorfpädagogik 1919 und heute"


Inhaltsangabe zum Vortrag von T. Zdražil :

Die erste Waldorfschule ist 1919 aus dem Stuttgarter Zigaretten-Unternehmen Waldorf-Astoria heraus entstanden. Der Unternehmer Emil Molt verfolgte mit der Schulgründung keine eigennützigen, sondern vor allem große bildungspolitische und soziale Anliegen. Was waren die genauen Umstände dieser Schulgründung? Wie bildete sich eigentlich das erste zwölfköpfige Lehrerkollegium und was waren es für Menschen? Was ist über die ersten Schüler bekannt? Wie entstand der erste Lehrplan dieser zunächst Mal achtklassigen Schule? Wie war der Führungsstil der Schule durch den pädagogischen Leiter Rudolf Steiner? Wie haben sich die pädagogischen Methoden und die typischen Unterrichtsformen wie Klassenlehrer, Hauptunterricht, Wortzeugnisse, Zeugnissprüche usw. gebildet? Was waren die größten Herausforderungen der Schule der ersten Jahre

Was können wir heute für unsere Fragen aus der Anfangssituation lernen? Anhand dieser Fragen soll in dem mit historischen Bildern illustrierten Vortrag das ideelle Urbild der Waldorfschule, das nach wie vor aktuell ist, skizziert werden.

Zur Person T. Z.:

Studium der Geschichte und Pädagogik in Prag, Stuttgart und Bielefeld, Promotion zum Thema der schulischen Gesundheitsförderung, Klassenlehrer und Oberstufenlehrer in Tschechien. Seit 2007 unterrichtet er an der Freien Hochschule Stuttgart anthroposophisch-anthropologische Grundlagen der Waldorfpädagogik.

Wir freuen uns, Sie alle recht zahlreich im Festsaal begrüßen zu dürfen.

Für den Vorbereitungskreis

Reinhard Steidl